Familienstützpunkt der AWO im Weidach

Warum die Stadt finanziell bescheiden dasteht, hat seinen Grund auch in solchen seltsamen Wendungen:

In der Stadtratsniederschrift vom 28. Februar 2023 heißt es:

„Bis zum Jahr 2020 war zunächst geplant, dass der AWO – Bezirksverband Schwaben den Gebäudeteil des geplanten Familienzentrums als Teileigentum mit all den daraus erwachsenden Rechten und Pflichten erwirbt……

Die Abgeschlossenheitsbescheinigung des Landratsamtes Ostallgäu lag hierfür bereits vor (Anmerkung: die tatsächlichen Bau-Mehrkosten für diese Nutzung lagen deutlich höher (ca. 900.000 Euro).“

Die jährliche Grundmiete an den AWO-Bezirk war mit 21000 € vereinbart.

Für die 900000 € kann als jährliche Zinslast mindestens 25000 € jährlich kalkuliert werden. Dazu kommt die Gebäudeabschreibung (Rücklage für den Gebäudeerhalt) mit angenommenen 3 %. Zusammen ergibt dies rund 52000 € pro Jahr. Abzüglich der 21000 € Nettomiete hätte der Bezirk der AWO also rund 31000 € im Jahr mehr Ausgaben als Einnahmen, eine jährliche Unterdeckung.  Diese Unterdeckung trägt nun die Stadt Füssen, mit gravierend weniger Nettomiete. Dafür hätte sich die Stadt an den 21000 € Miete beteiligt.

Wie gestern in der Stadtratsfragezeit beantwortet, trägt der AWO-Bezirk bisher keinen Anteil an den Gebäudekosten. Ich wundere mich nicht, dass die AWO „einvernehmlich“ (wie es hieß) auf die Errichtung des FSP im Teileigentum verzichtete. Spart sie doch dadurch oben genannte jährliche Kosten. Ich wundere mich aber, dass die Stadt bei ihrer Haushaltslage so großzügig war.

Der 3. Beteiligte im Kooperationsabkommen (Stadt, AWO) ist der Landkreis. Dieser zahlt rund 10000 € für Personalkosten und leitet denselben Betrag vom Freistaat an die FSP im Landkreis weiter.

3 Beteiligte und die Stadt Füssen hat mit Abstand die höchsten laufenden Kosten. Mit der zuerst geplanten Variante, die AWO baut, wären diese deutlich geringer.

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