Neuer Bahnhalt in Füssen ?

Leider machte ich keinen prüfbaren Link in diesem Beitrag zum geplanten Standort des neuen Haltes:

https://stadt-fuessen.org/buergerbeteiligung

Dort ist unten ein Bild der geplanten Lage.

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Am 28. November 2020 wird über die Diskussion zu dem Thema im Füssener Blatt (AZ) berichtet.  Hier zunächst die Niederschrift der Sitzung vom 24.11.20,  Tagesordnungspunkt 7 betrifft den möglichen Bahnhalt:

https://ris.komuna.net/fuessen/Meeting.mvc/ps/20426916

Ergebnis:  „Dieser Tagesordnungspunkt wird von der Tagesordnung genommen und vertagt.“

Hier der Bericht im Füssener Blatt:

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In Füssen wird ein neuer Bahnhalt ins Auge gefasst. Und das gerade einmal rund 1250 Meter entfernt vom jetzigen Bahnsteig. Viel zu nah! Was würde stattfinden: Der Zug fährt kaum an, da ist Bremsen und Halten angesagt, Ganz unten ist ein Bild aus google maps mit der ungefähren Entfernung vom jetzigen Bahnhof zum neuen Halt.

Die bayerische Staatsregierung verlangt: „Wichtigste Voraussetzung bei der Wahl der neuen Standorte war deren Wirtschaftlichkeit. Der prognostizierte Mehrerlös durch mehr Fahrgäste muss also die Investitionskosten übersteigen. “

Freiustaat Bayern zur Haltestellenoffensive

Das ist, denke ich, durch die unten stehenden Argumente derart nah am jetzigen Bahnhof extrem unwahrscheinlich.

Die Diskussion dazu im Stadtrat unter  „Beschluss Nr. 22“ im April 2017::

Niederschrift Stadtratssitzung April 2017

Der Bericht des Kreisboten zu dem Thema:

Kreisbote zu Bahnplänen

Der ÖPNV (Busse) ist auf den jetzigen Bahnhof ausgerichtet. Prognostiziert werden für einen neuen Halt 80 Ein- und Ausstiege pro Tag (Aus einer Veranstaltung der FW Mai 2017). Es ist unwirtschaftlich, für diese geringe Personenzahl das Busnetz zu verändern.

Hier der Bericht über eine Bürgerinformation der Freien Wähler Füssens im Mai 2017 zu dem Thema. Dort war Niemand (!) für diesen neuen Haltepunkt:  „Nein“ zu neuer Haltestelle

31. Mai 2017 Kreisbote über Treffen der Freien Wähler

Ein Argument dort war, dass die Fläche  im FNP (Flächennutzungsplan) als Baugebiet ausgewiesen ist.  Wohnungsbau wäre möglich. Mit günstigeren Mieten, da das Grundstück im Besitz der Stadt ist.

Sollte der neue Haltepunkt nicht angenommen werden, gibt es ein reales Schließungsrisiko für die Zukunft.

Aus dem Bericht im Kreisboten (Link oben). Darin heißt es:

„Die Untersuchungen der Technischen Universität (TU) München, die das Projekt begleitet, haben ergeben, dass in 15-Gehminuten nicht nur das Gewerbegebiet, sondern auch die Realschule, die Kaserne, Hotels, die Jugendherberge und viele Wohngebiete, die derzeit vergrößert werden, erreichbar seien.“

In diesen 15 Gehminuten liegt auch der jetzige Bahnhof.

Was scheinbar nicht untersucht wurde: Ein großer Teil der Personen, die hier in 15 Gehminuten einen neuen Bahnhalt erreichen würde, kann den jetzigen Bahnhof in kürzerer, gleicher oder fast gleicher Zeit erreichen. Es ist anzunehmen, dass der jetzige Bahnhof bevorzugt wird, da er erstens in der kühleren Jahreszeit eine beheizte Wartehalle bietet und zweitens dort Lebensmittel oder Zeitschriften erworben werden können. Es spricht vieles dafür, dass dass Sicherheitsgefühl der Fahrgäste am jetzigen Bahnhof wesentlich besser ist als an einem etwas abgelegenen neuem Halt.

In dem Artikel heißt es: „Was man dagegen nicht will, ist mehr Verkehr in den Ortsteil zu locken.“ ´Das wäre kontraproduktiv´ so Iacob.“

Folglich ist praktisch keine Entlastung des PKW-Verkehrs auf den Straßen rund um den Bahnhof als Nutzen zu erkennen.  Lediglich 6 P&R-Parkplätze am neuen Bahnhalt sprechen ebenfalls dafür. Schließlich wird der Bürgermeister auch zitiert: Das Ziel sei „die Passanten fußläufig zum Bahnsteig zu bringen oder mit dem Fahrrad“, erklärte Iacob.

Das ist bereits beim jetzigen Bahnhof der Fall, parallel zu den Gleisen verläuft ein Geh- und Radweg von Füssen-West zum jetzigen Bahnhof.

In dem Artikel heißt es weiter: „Die Idee hinter der „Stationsoffensive“ war, das Bahnland Bayern attraktiver zu machen. In den vergangenen vier Jahren wurde deshalb geprüft, wo die DB durch neue Haltestellen möglichst viele Gäste gewinnen könnte.“ Dies wird der neue Haltepunkt nicht bewirken. Von den täglich prognostizierten 80 Ein- und Aussteigern dürften praktisch alle sowieso die Bahn nutzen. Auch ohne diesen neuen Halt.

Im Bebauungsplan für den neuen Busbahnhof (W 43) heißt es, eine Bürgerinformation zum geplanten Umbau des Busbahnhofes solle veranstaltet werden. Dies wäre für den geplanten neuen Bahnhalt ebenfalls zeitnah erforderlich. Ich sprach mit vielen Einwohnern, fand aber noch keinen außerhalb des Stadtrates, der in dieser geringen Distanz einen Neubau befürwortet.

Diese Investition in den Bahnhalt und die Umgebung erzielt meines Erachtens ein ganz schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis. Welches nicht dem Grundsatz einer sparsamen Haushaltsführung entspricht. In der Niederschrift der Stadtratssitzung vom April 2017 heißt es:  „Sollte sich bei der Planung herausstellen, dass bei einer späteren Bewertung das KostenNutzen-Verhältnis nicht mehr ausreichend gegeben sein sollte, ist ein Abbruch noch möglich.“  Das sollte erfolgen.

Neue Fahrgäste sind durch diesen Haltepunkt praktisch nicht zu erwarten. Nur einige Personen, die sowieso die Bahn benutzen, würden an diesem neuen Bahnhalt ein- oder aussteigen. Nicht zu vergessen, verlängert sich durch diesen neuen Halt auch die Fahrzeit.

 

 

 

 

 

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